Der Begriff Attribution bezeichnet ursprünglich die Zuschreibung von Wirkungen zu ihren Ursachen. Im Online-Marketing beschreibt Attribution den Prozess, bei dem die verschiedenen Berührungspunkte (Touchpoints) einer Nutzer:innen-Reise identifiziert und einer Conversion zugeordnet werden.
Ein Touchpoint kann dabei unter anderem sein:
ein Klick auf eine Anzeige
der Besuch über eine organische Suche
der Konsum von Social-Media-Inhalten
ein Preisvergleich
eine E-Mail
sogar Offline-Kontakte wie TV-Werbung
Ziel der Attribution ist es, nachvollziehbar zu machen, welche Marketing-Kanäle, Kampagnen und Maßnahmen tatsächlich zur Conversion beigetragen haben – und in welchem Umfang.
Die Attribution ermöglicht eine realistische Bewertung der Marketing-Performance. Statt nur den letzten Kontakt vor der Conversion zu betrachten, wird die gesamte Customer Journey analysiert.
Dadurch lassen sich:
Marketingbudgets gezielter verteilen
ineffiziente Kanäle identifizieren
funktionierende Kanäle skalieren
Kampagnen besser vergleichen
kanalübergreifende Zusammenhänge verstehen
Ohne Attribution besteht die Gefahr, dass falsche Kanäle über- oder unterbewertet werden.
Bevor Nutzer:innen eine Conversion auslösen, durchlaufen sie meist mehrere Stationen:
erste Informationssuche
Vergleichsphase
konkrete Kaufabsicht
Abschlusshandlung
Die Attribution analysiert, welche Touchpoints in welcher Reihenfolge zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Jeder einzelne Kontakt wird dabei potenziell bewertet und gewichtet.
In einem Attributionsmodell wird festgelegt, wie der Wert einer Conversion auf die einzelnen Touchpoints verteilt wird. Dabei kommen sowohl regelbasierte als auch datengetriebene Modelle zum Einsatz.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:
Single-Touch-Attribution
Multi-Touch-Attribution
Bei der Single-Touch-Attribution wird nur ein einziger Touchpoint für die gesamte Conversion verantwortlich gemacht. Zu den gängigsten Modellen zählen:
Diese Modelle sind einfach umzusetzen, bilden die Realität der Customer Journey jedoch nur sehr eingeschränkt ab.
Bei der Multi-Touch-Attribution wird der Wert einer Conversion auf mehrere Touchpoints verteilt. Zu den wichtigsten Modellen zählen:
Diese Modelle liefern deutlich realistischere Ergebnisse als reine Single-Touch-Ansätze.
Google Analytics 4 stellt heute drei zentrale Attributionsarten bereit:
Regelbasierte Modelle für bezahlte & organische Kanäle
Regelbasierte Modelle nur für bezahlte Google-Kanäle
Datengetriebene Attribution (Standard in GA4)
Die datengetriebene Attribution nutzt Machine-Learning, um den tatsächlichen Einfluss der einzelnen Touchpoints auf Basis realer Nutzer:innenpfade zu berechnen. Sie gilt aktuell als die präziseste Attributionsmethode.
Auch im Affiliate Marketing spielt Attribution eine zentrale Rolle, da hier Provisionen an Publisher ausgezahlt werden. Da Nutzer:innen häufig mehrere Touchpoints durchlaufen, muss klar geregelt sein, welcher Partner welchen Anteil an der Vergütung erhält.
Hier unterscheidet man ebenfalls zwischen:
Single-Touch-Modellen (z. B. Last-Click)
Multi-Touch-Modellen (z. B. zeitbasiert, linear, dynamisch)
Die Wahl des Attributionsmodells hat direkte finanzielle Auswirkungen auf Affiliates, Netzwerke und Advertiser.
Trotz moderner Tracking-Technologien bleibt Attribution anspruchsvoll, unter anderem durch:
Datenschutz & Cookie-Einwilligungen
Gerätewechsel (Cross-Device)
Plattform-Silos (Google, Meta, Amazon)
Offline-Online-Brüche
verzerrte Daten durch Adblocker
Daher liefert kein Attributionsmodell eine zu 100 % perfekte Abbildung der Realität – sondern immer nur eine bestmögliche Annäherung.
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