Wie KI das Video-Marketing verändert: LLMs, generative Video-KI & Design-AI im Überblick
Videos sind längst mehr als nur ein schönes Add-on im Marketing-Mix. Siie sind der Motor für Reichweite, Markenbekanntheit und Conversion. Doch gleichzeitig waren sie lange Zeit ein sehr aufwendiges Format: Skripte schreiben, Szenen planen, schneiden, untertiteln, gestalten – all das kostete Zeit und Ressourcen. Heute sieht das anders aus. Künstliche Intelligenz hat die Videoproduktion revolutioniert.
Doch KI ist nicht gleich KI. Wenn es um Video-Marketing geht, spielen drei Technologien die Hauptrolle und jede davon verändert eine andere Phase im Prozess: LLMs, die Sprache und Ideen verstehen, generative Video-KI, die daraus echte Szenen erschafft, und Design-Tools, die Deinem Video den letzten Schliff geben. In diesem Artikel stellen wir die unterschiedlichen Video-KIs, inklusive konkreten Toolempfehlungen, vor.
Inhaltsverzeichnis
LLMs: So helfen Sprachmodelle bei Skripten, Transkripten & Voiceovers
Am Anfang jedes erfolgreichen Videos steht ein gutes Skript. LLMs übernehmen hier den Part, der früher viel Zeit kostete: die Ideenfindung, Strukturierung und Ausformulierung.
Gibst Du ein Ziel, eine Zielgruppe und eine Plattform vor, kann ein Modell wie ChatGPT oder Claude innerhalb von Sekunden ein komplettes Skript inklusive Hook, Hauptteil und Call-to-Action erstellen, abgestimmt auf Länge, Tonalität und Kommunikationsziel. Dabei fließen nicht nur Textbausteine ein, sondern auch Erkenntnisse aus Millionen anderer Videoformate.
LLMs ermöglichen zudem die Erstellung natürlich klingender Voiceovers in beliebigen Sprachen und Tonalitäten. Durch die Integration von Text-to-Speech-Systemen kannst Du Dein Skript direkt vertonen lassen. Für internationale Marken besonders relevant: KI-gestützte Übersetzungen passen nicht nur den Text an, sondern berücksichtigen kulturelle Nuancen und lokale Sprachgewohnheiten. So kannst Du ein deutschsprachiges Video in wenigen Minuten für den US-, französischen oder spanischen Markt lokalisieren, inklusive angepasster Untertitel und Call-to-Actions.
Nach der Aufnahme wird die Postproduktion oft zur Zeitfalle. Hier helfen Tools wie Whisper, das Open-Source-Transkriptionsmodell von OpenAI. Es wandelt gesprochene Sprache in präzisen Text um. Die Transkription dient nicht nur der Barrierefreiheit, sondern wird zur Grundlage für Untertitel, SEO-optimierte Blogartikel, Social-Media-Posts oder Newsletter-Texte. Über LLMs kannst Du das Transkript außerdem automatisch kürzen, strukturieren oder in verschiedene Sprachstile umformulieren. Ein weiterer Gamechanger ist das textbasierte Editing, wie es Tools wie Descript anbieten: Du bearbeitest ein Video einfach über den Text – löschst Füllwörter, verschiebst Sätze, schneidest Passagen – und das Tool schneidet automatisch das passende Videomaterial mit. Das spart Schnittarbeit und macht Videobearbeitung auch für Nicht-Techniker:innen zugänglich.
Doch LLMs sind nicht nur Texter, sondern auch kreative Sparringspartner. Sie eignen sich hervorragend, um bekannte Kreativmethoden wie die 6-Hüte-Methode oder klassisches Brainstorming alleine umzusetzen. Statt auf ein Team von fünf Personen angewiesen zu sein, kannst Du mit einem Sprachmodell verschiedene Perspektiven simulieren. So entstehen in kurzer Zeit neue Ideen, alternative Ansätze oder frische Formulierungen für Dein Video. Diese Art des KI-gestützten Denkens beschleunigt den kreativen Prozess enorm, ohne an Vielfalt zu verlieren.
Tools und Einsatzmöglichkeiten
Whisper (OpenAI)
Whisper von OpenAI ist ein kostenloses Tool, das Sprache in Text umwandelt. Du kannst damit Interviews, Podcasts oder Videos transkribieren und bekommst innerhalb weniger Minuten ein fertiges Textdokument, inklusive Zeitstempeln. Das ist perfekt, um daraus Blogartikel oder Social-Media-Snippets zu erstellen. Und das Beste: Du kannst Whisper lokal nutzen, also ohne Cloud-Upload – ideal für datensensible Projekte.
ChatGPT (Free)
Ob Skript, Titel oder Beschreibung – ChatGPT hilft Dir, Ideen zu entwickeln und Inhalte klar zu strukturieren. Du kannst damit Deine Video-Skripte planen, Social-Media-Texte schreiben oder Untertitel optimieren. Wenn Du regelmäßig mit ChatGPT arbeitest, lohnt es sich, Standard-Prompts zu speichern, die zu Deiner Marke passen. So bekommst Du konsistente Ergebnisse, die Deinen Stil widerspiegeln.
CapCut AI Script Generator
CapCut ist ein kostenloses, intuitives Videotool, das besonders für kurze Formate wie Reels oder TikToks geeignet ist. Die KI kann automatisch Skripte vorschlagen, Untertitel generieren und das Video auf Plattform-Formate anpassen. Du kannst Farben, Text, Musik und Übergänge im Handumdrehen anpassen und bekommst professionelle Clips, ohne stundenlang in einem Schnittprogramm zu sitzen.
Vorteile von LLMs im Video-Marketing:
- Schnellere Ideenfindung und Skripterstellung: LLMs entwickeln in Sekunden komplette Video-Konzepte, Hooks und Storylines. Perfekt für Social Clips, Ads oder Erklärvideos.
- Effiziente Content-Aufbereitung: Transkripte, Untertitel oder Blogartikel entstehen automatisch aus bestehenden Videos – ideal für Content-Recycling.
- Konsistente Markenkommunikation: Mit klaren Prompts halten LLMs Tonalität, Stil und Terminologie einheitlich über alle Formate hinweg.
- Mehr Raum für Kreativität: Routineaufgaben wie Strukturierung, Textoptimierung oder Untertitelung laufen automatisiert. Du kannst Dich auf Storytelling und Strategie konzentrieren.
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Generative Video-KI: Wenn Bilder lebendig werden
Wo LLMs Sprache verstehen und strukturieren, bringt generative Video-KI diese Sprache in Bewegung. Sie übersetzt Worte, Beschreibungen und Konzepte in reale Bewegtbilder – oft ohne, dass eine Kamera überhaupt im Einsatz ist. Damit verschiebt sich die Grenze zwischen Text und visueller Realität: Aus einem einfachen Prompt wie „Eine Person steht auf einer Bühne und erklärt die Zukunft des Marketings“ entsteht ein vollständiger, animierter Clip mit Kameraführung, Lichtstimmung und Bewegung.
Der große Vorteil liegt in der visuellen Umsetzung von Ideen, ohne klassische Produktionsschritte durchlaufen zu müssen. Generative Modelle wie Runway, Pika oder Veo3 sind in der Lage, Szenen, Übergänge und Effekte automatisch zu generieren. Ideal, wenn Du Prototypen für Kampagnen, Social Ads oder Produktvideos erstellen willst. Das spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern eröffnet völlig neue kreative Spielräume.
Besonders stark zeigt sich das Zusammenspiel mit LLMs: Du kannst Dir zunächst ein Skript schreiben lassen und dieses anschließend in einer Video-KI umsetzen. Die generative Technologie übernimmt die visuelle Interpretation, wählt Perspektiven, erzeugt Licht und Bewegung, und kann sogar bestehendes Material erweitern oder verändern. So entsteht ein fließender Produktionsprozess, in dem Text, Bild und Bewegung nahtlos ineinandergreifen.
Auch in der Nachbearbeitung wird generative KI zunehmend unverzichtbar: Sie erkennt automatisch Objekte, Personen und Szenen, entfernt störende Elemente, ersetzt Hintergründe oder passt die Farbwelt an Dein Branding an. Wo früher spezialisierte Editoren und lange Renderzeiten nötig waren, reichen heute wenige Klicks und eine präzise Beschreibung. Damit wird die Videoproduktion nicht nur schneller, sondern auch zugänglicher für Teams jeder Größe und mit jedem Budget.
Tools und Einsatzmöglichkeiten
Veo 3 (Google DeepMind)
Veo 3 ist aktuell eines der leistungsstärksten Text-zu-Video-Modelle. Es kann komplexe Szenen mit realistischen Bewegungen, Beleuchtung und Tiefeninformationen generieren. Du kannst damit Werbespots, Produktvideos oder animierte Storyboards erstellen, die aussehen, als wären sie mit einer echten Kamera aufgenommen worden. Besonders praktisch: Du kannst Szenen mit natürlichen Sprachbefehlen anpassen, zum Beispiel „mehr Dynamik in der Bewegung“ oder „Kamera näher an die Person“.
Runway ML
Runway hat sich zu einem Standardtool für kreative Videoproduktion entwickelt. Es kombiniert Schnitt, Color Grading und Generierung. Du kannst bestehendes Material mit Textbefehlen verändern: etwa den Hintergrund austauschen, Lichtstimmungen anpassen oder Objekte entfernen. Mit Funktionen wie „Gen-2“ lassen sich aus einem Skript ganze Videoclips erzeugen, inklusive Kamerabewegungen und Stilvorgaben. Ideal, wenn Du Social-Media-Clips oder kurze Produktvideos schnell visualisieren willst.
Pika Labs
Pika setzt auf eine besonders intuitive Oberfläche. Du lädst ein Bild oder einen Textprompt hoch, und die KI verwandelt es in animierte Sequenzen. Mit wenigen Klicks entstehen Motion Graphics, Produktanimationen oder ganze Szenen, ideal für Start-ups oder Agenturen, die schnell Inhalte für Ads oder Social Media brauchen.
Heygen & Sora
Heygen ist ein Gamechanger für KI-Avatare. Du kannst Sprecher:innen simulieren, Gesichter klonen und professionell wirkende Videos in Sekunden generieren. Das ist vor allem für Tutorials, Produktvorstellungen oder E-Learning-Content interessant.
Sora (OpenAI) geht noch weiter: Es kann komplette Videos mit physikalischer Kohärenz erzeugen – Wasserbewegungen, Schatten, Objekte im Raum – und hebt die Qualität generativer Clips auf Filmniveau. Der Einsatz im Marketing steckt noch in den Anfängen, aber die Möglichkeiten sind enorm.
Vorteile generativer Video-KI im Überblick:
- Du sparst Produktionskosten für Dreh, Equipment und Personal.
- Du kannst Ideen visuell testen, bevor ein Dreh geplant wird.
- Du erhältst innerhalb weniger Minuten hochwertige Szenen oder Animationen.
- Du kombinierst Text- und Bild-KI für komplette Video-Workflows.
Design- und Asset-KI: Das visuelle Fundament jeder Videokampagne
Kein Video funktioniert ohne starke visuelle Identität. Genau hier kommt Design- und Asset-KI ins Spiel. Sie sorgt dafür, dass jedes Video im richtigen Look erscheint, das Branding stimmig bleibt und alle grafischen Elemente perfekt aufeinander abgestimmt sind. Während LLMs Ideen liefern und generative Video-KI Szenen erzeugt, kümmert sich diese dritte KI-Kategorie um alles, was Dein Video optisch abrundet: Thumbnails, Intros, Overlays, Textanimationen, Social-Formate oder Titelbilder.
Mit Tools wie Adobe Firefly, Canva Magic Studio oder Figma kannst Du heute in Minuten hochwertige visuelle Assets erstellen, o. Du gibst einen Stil, Farbcode oder Slogan ein, und die KI entwirft automatisch passende Elemente. In Firefly etwa kannst Du bestehende Frames analysieren lassen, um darauf aufbauend neue Grafiken oder Animationen zu generieren, die sich harmonisch ins Video einfügen. Canva wiederum erstellt aus einem Video automatisch Social-Clips, Stories oder Teaser, komplett im Corporate Design. Hier sorgt das geschulte Auge eines Designers, der KI als Hilfe, Ergänzung und Zeitersparnis versteht, für gute Arbeitsergebnisse.
Was früher viele Abstimmungsschleifen zwischen Design- und Videoteams erforderte, geschieht jetzt in einem durchgängigen Workflow. Besonders spannend: KI-gestützte Designsysteme erkennen Deinen Markenstil selbstständig, von Schriften über Farbwelten bis hin zu Layoutstrukturen, und wahren ihn über alle Formate hinweg. Das sorgt nicht nur für visuelle Einheitlichkeit, sondern auch für ein professionelleres Gesamtbild in der Außenkommunikation.
Darüber hinaus können Design-KIs auch beim Bewegtbild selbst unterstützen. In Programmen wie Premiere Pro oder After Effects sorgen KI-Features für automatisches Reframing, Musiksynchronisation und Bewegungserkennung. Die Software analysiert die Bildkomposition und optimiert sie für verschiedene Plattformen, etwa für Instagram Reels, LinkedIn oder YouTube Shorts. So entsteht eine durchgehende, visuell abgestimmte Storyline, die nicht nur technisch überzeugt, sondern Deine Marke auf jedem Kanal klar erkennbar macht.
Tools und Einsatzmöglichkeiten
Adobe Firefly
Firefly ist Adobes generative KI, die direkt in Photoshop, Premiere Pro und After Effects integriert ist. Du kannst per Textprompt neue Hintergründe erzeugen, Objekte ergänzen oder Bildstile verändern. Besonders stark ist Firefly bei der visuellen Konsistenz: Du kannst den Stil eines Videos analysieren lassen und automatisch passende Titelbilder, Overlays oder Social-Clips erzeugen. In Premiere sorgt KI für automatisierte Farbanpassung, Musiksynchronisation und Smart Reframing.
Canva Magic Studio
Canva hat sich längst vom einfachen Grafiktool zu einem vollwertigen KI-Designsystem entwickelt. Mit dem „Magic Studio“ generierst Du komplette Video-Templates, Thumbnails oder animierte Social Ads in Deinem Branding. Du kannst ein Video hochladen, und Canva erstellt automatisch passende Teaser, Text-Overlays und Story-Formate; inklusive Musik und Brandingfarben. Besonders praktisch: Die Tools sind intuitiv und benötigen keine Designkenntnisse.
Figma & Adobe Suite (Premiere Pro, After Effects)
In Figma unterstützt KI bei der UI- und Motion-Konzeption, was besonders für Video-Ads und Social-Formate hilfreich ist. Du kannst Animationen planen, Varianten testen und Übergänge generieren lassen.
In der Adobe Suite wiederum erleichtert KI-gestütztes Editing die Arbeit enorm: Premiere Pro analysiert Szenen automatisch und schlägt Schnittpunkte vor, während After Effects aus einem statischen Design mit einem Klick eine animierte Intro-Sequenz macht.
So kannst Du in kürzester Zeit markengerechte Visuals erstellen, die auf jeder Plattform funktionieren – von YouTube bis LinkedIn.
Vorteile von Design- und Asset-KI:
- Du produzierst visuell konsistente Assets in kürzester Zeit.
- Du kannst ohne Designkenntnisse professionelle Ergebnisse erzielen.
- Du hältst Dein Branding über alle Formate hinweg einheitlich.
- Du kombinierst Video, Grafik und Animation zu einem nahtlosen Workflow.
Grenzen und Risiken
So mächtig die Technologie ist, sie hat auch Schwächen:
- Kreativität und Emotionalität: KI kann Muster analysieren, aber keine echten Emotionen erzeugen. Die feinfühlige Dramaturgie, die zwischen „interessant“ und „bewegend“ unterscheidet, bleibt menschlich.
- Datenschutz: Personalisierte Videos nutzen Nutzerdaten. DSGVO-Compliance ist Pflicht – ebenso wie Transparenz gegenüber Nutzer:innen.
- Bias und Qualität: Modelle können auf Trainingsdaten beruhende Verzerrungen enthalten. Auch stilistische Gleichförmigkeit droht, wenn man KI-Outputs unreflektiert übernimmt.
- Abhängigkeit: Wer Prozesse zu stark automatisiert, verliert kreative Flexibilität und Risikobewusstsein. KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für Strategie.
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Fazit
Ob LLMs, generative Video-KI oder Design-Tools: sie alle greifen ineinander.
Die Zukunft des Video-Marketings ist nicht, dass eine KI alles übernimmt, sondern dass verschiedene Systeme miteinander kollaborieren. LLMs liefern Ideen und Texte, generative Modelle verwandeln sie in Bilder und Szenen, und Design-KIs veredeln alles zu einem markengerechten Gesamtauftritt.
Wenn Du diese drei Bereiche gezielt kombinierst, entsteht ein Workflow, der Kreativität und Effizienz verbindet und Deine Videostrategie auf das nächste Level hebt.
