B2B-Kampagnen zur Lead-Generierung

B2B-Online-Marketing Lead-Generierung Marketing Automation

Lead Generierung – der Begriff, welcher jedem im B2B-Unternehmen spontan ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Leads, das B2B-Gold, welches im Optimalfall am Ende einer jeden erfolgreichen Marketingkampagne als Belohnung auf uns wartet. So streben alle nach der nächsten sprudelnden Goldader. Aber wie findest Du diese nur?

Im Gegensatz zur Goldsuche basiert eine erfolgreiche Kampagne zur Lead Generierung nicht auf bloßem Glück oder Zufall. Wenn Du von Beginn an strategisch und strukturiert an die Sache herangehst, bringst auch Du bald Kampagnen auf die Straße, welche nicht nur einen ganzen Haufen Leads für Dein Unternehmen generieren – sondern eben genau die richtigen Leads. In diesem Artikel gebe ich Dir das Rüstzeug an die Hand, mit dem Du strategisch an die Konzeption und Umsetzung Deiner nächsten Kampagne gehen wirst und endlich positive Ergebnisse erzielst.

In diesem Artikel führe ich Dich am Beispiel einer eBook-Kampagne, Schritt für Schritt durch die einzelnen Bestandteile einer Kampagne zur Lead Generation. Als Marketing Automation Tool setzen wir HubSpot ein.

Zielsetzung

Das Ziel einer Kampagne zur Lead Generierung scheint auf den ersten Blick recht simpel – Leads generieren eben. Aber so einfach wie es scheint, ist es dann oftmals doch nicht. Denn schließlich wollen wir nicht irgendwelche Leads, sondern genau die richtigen: Leads, die wir in Kunden und Kundinnen verwandeln können. Denn am Ende des Tages zählen auch hier nur zahlende Kunden/Kundinnen. Bevor wir also loslegen können, müssen wir festlegen, wen wir genau mit unserer Kampagne „einfangen“ wollen. Um es mal in der Anglersprache zu sagen: Nur wenn wir wissen, welchen Fisch wir fangen wollen, können wir auch den richtigen Köder auslegen.

Warum Angler fragst Du Dich? Weil sie die perfekten Inbound Marketer sind und warum, erkläre ich Dir jetzt. Angler jagen den Fischen nicht wild hinterher und bewerfen sie mit Ködern aller Art. Versierte Angler überlegen sich vorher genau, welchen Fisch sie fangen wollen. Dann legen sie den entsprechenden Köder aus, und zwar nicht irgendeinen Köder, sondern die Leibspeise ihres Beutefisches. Dieser wird auch nicht einfach irgendwo frei Schnauze ausgelegt, sondern dort, wo sich der Fisch natürlicherweise aufhält. Der Angler bedrängt den Fisch nicht, sondern lässt diesen von ganz allein zum Köder kommen. Wenn er nun bis dahin alles richtig gemacht hat, fängt er den Fisch!

Kostenloses E-Book: Leads durch Inbound Marketing gewinnen

Steigere nachhaltig & effektiv Deine Leads und Deinen Umsatz. Nutze Content und die Customer Journey. Jetzt E-Book downloaden!

Persona

Bevor wir überhaupt mit der Kampagnenkonzeption loslegen, müssen wir sicherstellen, dass wir wissen, für wen wir das Ganze überhaupt machen. Dabei helfen uns Personas. Kurz zusammengefasst sind Personas fiktive Konzepte einer konkreten Person aus der eigenen Zielgruppe. Sie sollen einer Verbildlichung des typischen Kunden/Kundin meines Unternehmens entsprechen. Indem wir dieser fiktiven Person ein konkretes Gesicht und bestimmte Eigenschaften, Wünsche und Nöte geben, sind wir viel besser in der Lage, unsere Kampagne rund um die Bedürfnisse dieser Person zu konzipieren.

Beispielbild einer Buyer Persona
Beispiel: Buyer Persona

Der Verzicht auf eine Persona endet in Streuverlusten und ineffektiven Kampagnen. Es ist also unabdingbar, dass Dein Unternehmen eine hat. Sollte dies noch nicht der Fall sein, hilft Dir Stefan mit seinem Artikel „Personas: Erstellung und Anwendung im Content Marketing“ dabei, eine zu erstellen.

Die Buyer’s Journey (Customer Journey)

Die viel umwobene Buyer’s Journey beschreibt die einzelnen Phasen eines Interessenten bis hin zum Kunden. Diese Phasen kannst Du quasi als Meilensteine des Kaufentscheidungsprozesses bezeichnen. Jede dieser Phasen hat ihre eigenen Charakteristika bezüglich der Bedürfnisse des Interessenten.

Es gibt viele unterschiedliche Modelle der Buyer’s Journey. Wir beziehen uns hier auf das SEE-THINK-DO-CARE Modell von Avinash Kaushik

Infografik des SEE-THINK-DO-CARE Modells
Das STDC-Modell

Während des Kaufentscheidungsprozesses haben Käufer:innen verschiedene Informations- und Interaktionsbedürfnisse, die je nach Wissensstand und Status der Nutzenden unterschiedlich sind. Im STDC-Modell gibt es deshalb die Phasen SEE, THINK, DO und CARE, in die die Nutzenden eingeteilt werden. 

 Unser Ziel ist es, mit unseren Kampagnen, zielgerichtet diese einzelnen Phasen der Customer Journey zu bedienen und den Interessenten einen Schritt weiter zu helfen. Dazu müssen wir einfach nur schauen, welche Bedürfnisse unser Interessent in dieser Phase hat und ihm dann mit unseren Inhalten eine Problemlösung darbieten. Die Planung der Strategie entlang des SEE-THINK-DO-Care-Frameworks ist ebenfalls Bestandteil einer B2B-Online-Marketing-Beratung.

Mehr über die einzelnen Phasen der Customer Journey und das SEE-THINK-DO-CARE-Framework, erfährst Du in diesem Webinar.

Die Kampagnen-Bestandteile

  • Der Content (z.B. ein eBook)
  • Die grafischen Elemente (Cover und CTAs)
  • Die Landing Page
  • Das Formular
  • Smart Lists
  • E-Mails

Kommen wir nun zu den einzelnen Bestandteilen unserer Kampagne. Die einzelnen Bestandteile sind wie Puzzlestücke, welche richtig zusammengesetzt ein mächtiges Ganzes ergeben, das größer ist als die einzelnen Bestandteile. Ich weiß, das klingt jetzt etwas philosophisch, aber am Ende wirst Du es verstehen.


Dich interessiert HubSpot als Inbound-Marketing-Software, um Dein Marketing und Sales auf das nächste Level zu heben?

Dann informiere Dich in unseren umfangreichen HubSpot-Guide!


Der Content

Zuallererst kommen wir nun zum Herzstück unserer Content-Download-Kampagne, dem eigentlichen Content. Das kann ein E-Book, ein Whitepaper, eine Checkliste oder vieles mehr sein. 


Mittlerweile ist für fast 40 % der Marketer Content-Marketing ein sehr wichtiger Bestandteil ihrer allgemeinen Marketingstrategie ist 

HubSpot, 2024


Wichtig ist, dass die Inhalte auf die eben angesprochenen Bedürfnisse der anvisierten Phase der Buyer’s Journey meiner Persona eingehen. Hier gilt ganz klar die Regel – Qualität über Quantität. Du solltest das Ganze als eine Art Transaktion betrachten. Die Daten des Interessenten (z.B. Name und E-Mail) gegen den Inhalt, den wir zum Download anbieten. Wenn ich nun an dieser Stelle den Interessenten bereits „über’s Ohr haue“, indem ich ihm keinen hochwertigen Content als Gegenwert für seine Daten biete, wird er höchstwahrscheinlich kein:e Kunde/Kundin bei mir werden. Es ist also von essentieller Wichtigkeit, dass der Content einen signifikanten Mehrwert für ihn bietet. Nur so baue ich Vertrauen auf und schaffe es mir einen Status als Autorität auf dem Themengebiet aufzubauen.

Die grafischen Elemente

Ein Faktor, der oftmals unterschätzt wird, ist die grafische Aufmachung meiner Content-Kampagne. Das fängt bei der Landing Page an, geht über die eingesetzten Call-to-Action-Elemente und das eBook-Cover bis hin zum eigentlichen Inhalt des eBooks selbst. Es ist wichtig, dass all diese Elemente eine ansprechende, einheitliche Sprache sprechen und eben die anvisierte Persona ansprechen. Immer dran denken: Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. 😉

Die Call-to-Actions (CTAs)

Um unser E-Book von unterschiedlichen Stellen heraus prominent verlinken zu können, benötigen wir entsprechende CTAs. In unserem Beispiel arbeiten wir mit entsprechenden Bannern, welche das E-Book anteasern sollen und ein klares CTA enthalten.

Beispiel einer CTA
Beispiel einer Call-To-Action

Am besten, Du legst die Grafik direkt als HubSpot-CTA im System an. Das ermöglicht uns später eine schön granulare Auswertung der Kampagne, da uns das System dann zusätzliche Daten bereitstellt:

Interessante Metriken sind hier z.B.:

  • View-to-Click
  • Click-to-Submission

Das Cover

Beispielbild für ein gutes E-Book-Cover

Auch das Cover sollte dieselbe Designsprache sprechen, visuell ansprechend sein sowie klar und gut leserlich den Titel und Inhalt des E-Books kommunizieren.

Die Landing Page

Für jedes Premium-Content-Angebot sollte eine eigene Landing Page erstellt werden. Hier ist ein Screenshot eines Ausschnittes unserer Beispiel-Landing Page:

Beispiel für eine E-Book-Landingpage
Beispiel für eine E-Book-Landingpage

Das Pflegen individueller Landing Pages für den Content bietet viele Vorteile.

Einige davon sind:

  • Vollkommene Kontrolle über die Nutzererfahrung auf der Landing Page
  • Die Optimierung auf die gewünschte Konversion kann ohne Rücksicht auf andere Ziele verfolgt werden:
    • Keine Elemente, die vom Ziel ablenken könnten
    • Reduzierte Navigation
  • Durch eigene Landing Pages, kann eine granulare und genaue Auswertung der individuellen Kampagnen erfolgen:
    • Möglichkeit A/B-Tests durchzuführen
    • Genauere Auswertung der Leads
      • Welche Seiten wurden besucht?
      • Wo wurde/wurde nicht konvertiert?

Wie Du Deine Landing Page am besten gestaltest und was diese von Deiner „normalen“ Website unterscheidet, erklärt Dir Kay hier in seinem Artikel.

Alternativ kannst Du Dir auch dieses Video zum Thema Landing Pages ansehen: 

Das Formular

Auf jeder Landing Page platzieren wir ein Formular, welches der Besucher nun ausfüllen muss, möchte er das E-Book erhalten. Aber welche Daten verlange ich nun für mein E-Book?

Als Faustregel sollte gelten:

Je hochwertiger das Content-Angebot, desto mehr Informationen kann ich in meinem Formular abfragen.

Das Mindestmaß an Informationen, die Du jedoch abfragen solltest, sind:

  • Vorname
  • Nachname
  • E-Mail-Adresse

Nutze hier gegebenenfalls auch die Gelegenheit, den Interessenten die Möglichkeit zu geben, sich z.B. mithilfe einer Checkbox für Deinen Newsletter einzutragen und vergiss den Hinweis auf Deine Datenschutzerklärung nicht.

Smart Lists

Als Nächstes legen wir noch in HubSpot (oder dem Marketing Automation Tool Deiner Wahl) eine Smart List an, welche automatisch Interessenten hinzufügt, die das Angebot angefragt haben. Auf diese Weise haben wir automatisch eine Segmentierung der Interessenten und können diese so später, basierend auf deren Interessen, mit weiteren Lead-Nurturing-Maßnahmen (z.B. E-Mail-Kampagnen) bespielen.

E-Mails

Der letzte Bestandteil unserer Kampagne ist die E-Mail. Diese E-Mail erhält unser Interessent dank HubSpot automatisch, nachdem er das Formular ausgefüllt hat. Die E-Mail ist ganz simpel gehalten und enthält nur einen kurzen Text. Der Interessent soll hier die gewünschte Aktion vollziehen – das Klicken des CTA – und davon wollen wir ihn nicht unnötig ablenken.


Neueste Statistiken zeigen, dass bis zu 87 Prozent der Vermarkter E-Mail-Marketing nutzen, um ihre Inhalte zu verbreiten

CMI, 2022


Screenshot Bestätigung des E-Book Downloads
Bestätigung des E-Book Downloads

Nachdem der Interessent nun auf den CTA geklickt hat, landet er auf einer Downloadseite. Er bekommt das gewünschte E-Book und wir haben einen neuen vielversprechenden Lead im System. Diesen können wir nun mit gezielten Lead-Nurturing-Maßnahmen ansprechen, um ihn dann im nächsten Schritt zum Kunden/zur Kundin zu konvertieren.

Kostenloses E-Book: B2B-Lead-Scoring-Leitfaden

Leads generieren ist gut, aber können auch zum Hindernis werden, wenn Du nicht weißt wie Du sie verarbeiten sollst. Wie erfährst Du in diesem E-Book!

Fazit

Eine erfolgreiche Kampagne zur Lead Generierung auf die Beine zu stellen, ist kein Hexenwerk. Mit der richtigen Vorbereitung und der konsequenten Implementierung der einzelnen Bestandteile steht einer erfolgreichen Kampagne nichts mehr im Wege.

Hat Dir dieser Artikel gefallen?

Vielen Dank für Deine Bewertung!

Von morefire empfohlene Artikel